Tee: Mehr als ein Getränk

„Abwarten und Tee trinken“- dieses Sprichwort haben die meisten schon mal gehört. Doch was steckt wirklich hinter dem beliebten Heißgetränk und worin unterscheiden sich die einzelnen Sorten? 

Eine Pflanze mit besonderer Wirkung

Der Ursprung des Heißgetränks liegt in der Teepflanze Camellia sinensis. Dieser immergrüne Strauch ist vorwiegend in den Tropen und Subtropen beheimatet und wird in Höhen von bis zu 2.200m angebaut. Zu den größten Teeproduzenten gehören heute China und Indien, aber auch Kenia, Sri Lanka und Indonesien sind bekannte Anbauländer. 

Obwohl die Pflanze durchaus zu einem kleinen Baum heranwachsen kann, wird sie beim Teeanbau durch kontinuierliches Stutzen auf Hüfthöhe gehalten. Dabei werden für hochwertige Tees aber nur die Knospe und die ersten zwei Blätter gepflückt.

Auf die Fermentation kommt es an 

Ob aus den geernteten Teeblättern schwarzer, grüner oder weißer Tee entsteht, entscheidet erst die weitere Verarbeitung. Der Hauptunterschied liegt dabei in der Fermentation, also in der natürlichen Gärung der Teeblätter.

Bei der Herstellung von schwarzem Tee reagieren die Enzyme in den Blättern mit dem Sauerstoff in der Luft. Durch die dadurch einsetzende Fermentation verfärben sich die Blätter kupferrot bis schwarz und entfalten ihr charakteristisches Aroma.

Bei grünem Tee wird diese Fermentation dagegen verhindert. Hierzu werden die Teeblätter nach der Ernte kurz erhitzt, was dazu führt, dass die Teeblätter ihre grüne Farbe und den angenehm herben Geschmack behalten. Auch der immer beliebter werdende Matcha-Tee, wird aus grünem Tee hergestellt. Für seine Herstellung werden die grünen Teeblätter speziell getrocknet und anschließend zu einem feinen Pulver vermahlen.

Weißer Tee wird ähnlich wie grüner Tee hergestellt, da die Fermentation ebenfalls verhindert wird. Der Unterschied besteht darin, dass für weißen Tee in der Regel nur junge Teeknospen mit noch weißem Flaum verwendet werden.

Vielfältiger Genuss durch Aromatisierung

Für eine noch größere Vielfalt können Tees mithilfe verschiedener Verfahren aromatisiert werden. Hierbei werden zum Beispiel ätherische Öle, Gewürze, Blüten oder Fruchtstücke eingesetzt, um den Tee eine ganz besondere Note zu verleihen. Einer der bekanntesten aromatisierten Tees ist beispielsweise der Earl Grey, für dessen Herstellung schwarzer Tee mit Bergamotteöl verfeinert wird. Aber auch grüner Tee kann durch Aromatisierung zu einem komplett neuen Geschmackerlebnis werden, was der Jasmin Grüntee von SONNENTOR® eindrucksvoll unter Beweis stellt. Für die Herstellung dieses Tees werden die frisch gepflückten Jasminblüten noch am selben Tag zur Teefarm transportiert und dort gemeinsam mit dem Tee über Nacht gedämpft. Durch die Jasminblüten entsteht so eine angenehm blumige Note, welche perfekt durch die süßlich-herbe Note der grünen Teeblätter abgerundet wird.

Tee ist nicht gleich Tee 

Auch wenn Kräuter- und Früchtetees das Wort „Tee“ im Namen tragen, unterscheiden sie sich stark vom „echten“ Tee und werden deswegen auch als teeähnliche Erzeugnisse bezeichnet. Dies hat den Hintergrund, dass für ihre Herstellung nicht die Blätter und Knospen des Teestrauchs, sondern andere botanische Komponenten genutzt werden. Dem Genuss tut dies allerdings keinen Abbruch. Egal ob fruchtig, würzig oder blumig, die Vielfalt der angebotenen Sorten ist riesig. Darüber hinaus enthalten diese Tees, mit Ausnahme des Matetees, kein Koffein. Das macht sie zu einer hervorragenden koffeinfreien Alternative zu Kaffee, grünen oder schwarzen Tee. 

Sie sind noch auf der Suche nach Ihrem neuen, koffeinfreien Lieblingsgetränk? Dann probieren Sie doch mal einen Kurkuma Latte! Das gelborange Pulver, welches unter anderem aus Kurkuma, Zimt, Ingwer und Kakaopulver besteht, wird dafür einfach in warme (Pflanzen-) Milch eingerührt. Der Kurkuma sorgt dabei nicht nur für einen leicht würzigen Geschmack, sondern verleiht dem Getränk auch eine intensive goldgelbe Farbe, weswegen es häufig auch als goldene Milch bezeichnet wird. 

Gesunder Muntermacher 

Für die anregende Wirkung von grünem und schwarzen Tee ist hauptsächlich das natürlich vorkommende Koffein verantwortlich. Im Gegensatz zum Kaffee wird das im Tee enthaltene Koffein vom Körper langsamer aufgenommen, die Wirkung hält aber länger an. Verantwortlich sind dafür möglicherweise sekundäre Pflanzenstoffe, die sogenannten Polyphenole. Zudem enthält Tee, je nach Sorte und Zubereitung, in der Regel nur halb soviel Koffein wie die gleiche Menge Kaffee.

Bemerkenswert ist außerdem, dass Tee beachtliche Mengen an Fluorid enthält. Das Spurenelement unterstützt die Mineralisierung des Zahnschmelzes und beugt so Karies vor. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen eine tägliche Fluoridzufuhr von 3,1mg (Frauen) und 3,8 mg (Männer). Tee enthält dabei je nach Sorte immerhin 1-2 mg des Spurenelements pro Liter.

Den im Tee enthaltenen Polyphenole werden darüber hinaus einige gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeordnet. So deuten Studien darauf hin, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und möglicherweise sogar vor bestimmten Krebserkrankungen schützen.  

Da die Polyphenole eine ausgleichende Wirkung auf Magen und Darm haben, wird insbesondere schwarzer Tee auch gerne als Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. 

Durstlöscher oder Flüssigkeitsräuber?

Tee trocknet den Körper aus. Dieses Vorurteil ist noch heute verbreitet, obwohl Tee schon lange nicht mehr als Flüssigkeitsräuber gilt. Wegen des enthaltenen Koffeins sollte Tee aber trotzdem nicht unbegrenzt konsumiert werden. Für gesunde Erwachsene werden bis zu 350 mg Koffein pro Tag als unbedenklich angesehen. Das entspricht je nach Sorte und Zubereitung etwa 4-7 Tassen Tee. Für Kinder ist schwarzer und grüner Tee allerdings nicht geeignet.

Die richtige Ziehzeit ist entscheidend

Nicht nur der Geschmack, sondern auch die Wirkung des Tees werden maßgeblich von der Ziehzeit beeinflusst. Bei einer kürzeren Ziehzeit von etwa zwei bis drei Minuten wird vor allem Koffein freigesetzt, wodurch der Tee eine anregende Wirkung erhält.

Durch eine längere Ziehzeit von ungefähr vier bis fünf Minuten wird dagegen die Freisetzung der Polyphenole gefördert, welche sich beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt auswirken können. 

Aber auch die Wassertemperatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Zubereitung. Während schwarzer Tee einfach mit kochendem Wasser übergossen werden kann, sollte das Wasser für grünen Tee auf 70-80°C abgekühlt werden, damit dieser nicht bitter wird.

Quellen

https://www.dge-ernaehrungskreis.de/lebensmittelgruppen/getraenke/
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/koffein-die-dosis-macht-s-348320
https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/fluorid/
https://www.bzfe.de/inhalt/tee-zubereitung-und-lagerung-28490.html
https://www.bzfe.de/inhalt/tee-gesund-trinken-28491.html
https://www.bzfe.de/inhalt/tee-einkauf-und-kennzeichnung-28489.html
https://www.bzfe.de/inhalt/tee-erzeugung-28487.html
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